Wir
befinden uns im Jahr 2010. Doch anstatt sich jetzt über das WM-Jahr
zu freuen, jubeln wir als INFERNO eher über eine andere Tatsache:
Unsere Gruppe wird stolze fünf Jahre alt! Ein Grund zum Feiern also,
aber auch einmal Zeit den langen Weg Revue passieren zu lassen und
uns Euch etwas näher vorzustellen.
Alles
fing im kalten Dezember 2005 mit ein paar Leuten in einer beliebten
Kneipe in Osnabrücks Innenstadt an. Die Jungs kannten sich teils
schon vom Aktionsbündnis Osnabrück (ABO), das als erste Osnabrücker
Jugendgruppe zu nennen ist, fuhren schon länger zusammen zum Fußball
und waren als kleiner Freundeskreis zu bezeichnen, der es sich zur
Aufgabe machte in Osnabrück unter Obhut der Violet Crew eine
Jugendgruppe zu gründen. Das alles war noch ziemlich sporadisch, so
war auch die Wahl des Namens bzw. Logos wohl nicht die kreativste,
aber drückte in der simpelsten Art und Weise aus, wofür das INFERNO
stand und steht. Ein Name der verpflichtet! Ur-Emblem und Name
standen zwar zur Diskussion, doch eine Änderung würde einem
Selbstverrat gleich kommen. Stehen sie doch stellvertretend für all
das bisher Erreichte.
Die
Anfangszeit gestaltete sich zunächst eher chaotisch. Die junge
Gruppe musste sich erst einmal finden, in welche Richtung das ganze
Projekt tendieren würde. Wie auch bei anderen Gruppen stand der Spaß
an erster Stelle und keiner war mit der Ernsthaftigkeit wie fünf
Jahre später am Werke. Durchgeknallte Fahrten, Suff und Pyro waren
angesagt. Das vorhandene Material war eher dürftig, sowohl in
Qualität, als auch in Quantität. Das frühe INFERNO existierte vor
sich hin, ließ aber noch nicht die Aktivität erkennen, die es heute
prägt. Auch die Mitglieder wurden teils wahllos aufgenommen, was
zwar bekanntlich gut für die Masse, weniger aber für die Gruppe an
sich ist, da Engagement und Klasse einfach zu kurz kommen. Auch
persönliche Enttäuschungen waren hier die Folge.
In
den folgenden Jahren entwickelte sich erst langsam eine feste
Struktur. Nicht jeder wurde mehr aufgenommen, die Treffen waren
organisiert, mehr und mehr Fahnen und sonstige optische Mittel wurden
gepinselt, das INFERNO machte sich langsam einen Namen. Die ersten
Jugendliche wurden auf die Gruppe aufmerksam und wandten sich
zunächst an das INFERNO anstatt an die Violet Crew. Spruchbänder
wurden gefertigt, mit der VC wurde mehr und mehr zusammengearbeitet
und es fand ein erster „Aufstieg“ von Jugendlichen in die VC
statt. Für die damalige Generation legendäre Fahrten wie nach
Leverkusen, Berlin oder St. Pauli wurden gemacht, über die heute
noch gern gesprochen wird. Doch auch Rückschl�ge bis zur
Fast-Auflösung musste die Gruppe hinnehmen, da die Naivität
innerhalb der Gruppe beinahe dazu führte, dass eine Zaunfahne
verloren ging.
Die
vergangene Saison war wohl die beste Spielzeit des INFERNOs. Nicht
nur, dass wir den Aufstieg klarmachen konnten. Die Organisation und
Strukturierung in der Gruppe lief nun in geregelten Bahnen.
Standpunkte und Ausrichtung konnten nun klar dargestellt werden.
Motivierte und talentierte Mitglieder führten dazu, dass Träume der
ersten Generation verwirklicht werden konnten: Choreographie,
Homepage oder eigenes Heft sind hier nur einige Ziele, die erreicht
werden konnten. Doch auch sonst konnte sich das INFERNO etablieren:
Jugend-Busse, Jugend-Marsch und guter Kontakt zu anderen Jugendlichen
konnten hergestellt werden. Innerhalb der Kurve überzeugten kreative
Materialien, die auch in der Masse im guten Bereich lagen, kleinere
Aktionen (Solidarität mit „Freiheit statt Angst“-Demo beim Spiel
in Wuppertal oder Transparent in Jena), diverse Silvesterparties
mitten im Jahr, viele Spruchbänder (Karmann-Solidarität und
50+1-Thematik gegen Aue, DFB-Pokal gegen Dortmund und Schalke, Horst
Feilzer R.I.P. gegen Sandhausen, Kritik an der Polizei und Danke an
Mannschaft gegen Wilhelmshaven oder allgemeine Grüße an Mitglieder
oder uns nahe stehenden Leuten, Grüße an M., M., M. und J.) konnten
gefertigt werden und auch das Engagement bei ganz alltäglichen
Erledigungen (Fahnen aufbauen, Flyer verteilen, Material sortieren
und verstauen) fehlte nicht.
Auch das Stadtbild wird von unserer
Gruppe geprägt. Klar, es war nicht alles positiv: Noch mehr
Auswärtsfahrer wären wünschenswert gewesen, sind aber bei einer
Jugendgruppe häufig einfach nicht möglich aufgrund von Schule
und/oder Eltern, starke Verzögerungen in gesetzten Plänen,
vereinzelte Inaktivität und Grüppchenbildung sind andere Probleme
gewesen. Im Großen und Ganzen lässt sich jedoch sagen, dass
jeder/jede, der/die ein Teil des INFERNOs in der Saison 2009/2010
sein durfte, stolz auf sich und das Erreichte sein kann und sich im
Klaren darüber sein kann, dass seine verschwendete Jugend doch seine
guten Seiten hatte: Spaß, Stolz, Freundschaft.
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