Als das INFERNO Osnabrück im Dezember 2005 das Licht der Welt
erblickte, war niemandem klar, in welche Richtung die Geschichte
dieser Gruppe gehen würde.
Heute, nach fünfzehn Jahren, können wir festhalten, dass die Reise noch
lange nicht zu Ende ist. 15 Jahre INFERNO, das waren
fünfzehn Jahre voller Leidenschaft, Emotionen, Höhe- und Tiefpunkte, Zusammenhalt und Loyalität.
Immer stets getreu unserem Motto: "VERSCHWENDE DEINE JUGEND!"
Es waren aber auch fünfzehn Jahre, in denen man sich mit den verschiedensten Herausforderungen konfrontiert sah,
welchen sich früher oder später jede Jugendgruppe gegenüberstellen muss.
Das Kommen und Gehen, Interessenkonflikte, öffentliches Auftreten,
Verantwortungsbewusstsein und Ähnliches zählen hierzu.
Die Frage, die wir uns als
Gruppe, aber auch als jeweilige Einzelperson nun stellen müssen, lautet:
Sind wir dem gerecht geworden?
Hier können wir festhalten, dass wir stets unser Bestmögliches gegeben haben, um unseren Verein, die Stadt,
unsere Szene und unsere Gruppe würdig zu vertreten und voranzutreiben.
Trotz eines andauernden Mitgliederwechsels, häufig bedingt durch das junge Alter der Mitglieder, sowie eines unaufhaltsamen Generationenwechsels,
schafft es das INFERNO Osnabrück bis heute stets einen freundschaftlichen Kreis zu stellen.
Dieser versucht nun bereits seit 15 Jahren die Werte und Eigenschaften unserer Gruppe an jüngere Generationen zu vermitteln.
So gelten nicht nur weiterhin die Tugenden des Arminius in Form von Entschlossenheit, Kampfgeist und Siegeswille,
sondern auch Werte wie Weltoffenheit, Toleranz und soziales Engagement als Leitgedanken der Gruppe.
Uns ist völlig egal aus welchem Land du kommst, welches Geschlecht du hast oder an welchem Glauben du festhältst, das Einzige was für uns zählt ist die Liebe zum Verein.
Du musst bereit sein, 120% für unseren geliebten VfL und für die Gruppe zu geben.
Diese Mischung aus gelebter Liebe zur Stadt und zum Verein sowie eine gewisse Authentizität sind unserer Meinung nach die Merkmale, die uns zu dem machen was wir sind, das INFERNO Osnabrück.
Unser Engagement spiegelt sich stets zum einen innerhalb, zum anderen aber auch außerhalb des Stadions wider. Insbesondere innerhalb des Stadions haben wir
versucht, uns und unsere Auftritte zu verbessern und die letzten Prozente aus der Gruppe herauszuholen. Gerade die Standortveränderung innerhalb der Ostkurve
brachte durchaus den einen oder anderen positiven Aspekt mit sich.
Durch die Zentrierung der Gruppe innerhalb des Stimmungsblocks war eine direktere Anbindung an umstehende junge und ultraorientierte Fans möglich.
Die leichte Verschiebung des Supportzentrums hatte außerdem zur Folge, dass gruppenintern die Motivation wieder stieg und wir stets unser Bestes gaben,
um den Support im aktiven Fanblock lautstark und kreativ zu unterstützen.
Dazu kommt die qualitative Zunahme der optischen Unterstützung durch das INFERNO in den letzten Jahren.
Hierbei ist es unser eigener Anspruch, pro Saison mindestens eine große Choreographie umzusetzen und dabei auch möglichst detaillierte Motive und Ideen zu verwirklichen.
Gerade die Umsetzung größerer, nicht nur auf das Stadion beschränkter Projekte, ist innerhalb einer Fanszene immer von interner und gruppenübergreifender Unterstützung geprägt.
Es ist für uns daher nicht nur selbstverständlich, sondern macht uns an dieser Stelle auch mehr als stolz, Teil der aktiven Fanszene Osnabrück zu sein und diese nach unserem besten Gewissen zu jeder Zeit zu unterstützen.
Somit soll auch nicht verschwiegen werden, dass sich aus den Reihen des INFERNOs immer wieder motivierte junge Ultras hervortaten, die bis heute führende Rollen innerhalb der Fanszene übernehmen und das
Gesicht von Ultrà in Osnabrück nachhaltig prägen.
Eine besondere Prägung kristallisierte sich dabei in der Umsetzung von Kreativität heraus.
Besonders im gestalterischen und künstlerischen Bereich finden sich immer wieder junge hochtalentierte Ultras,
die sich nicht nur für unsere Gruppe, sondern auch für die gesamte Szene als wertvoller Zuwachs erweisen.
So überzeugen diese nicht nur mit ihren Künsten innerhalb des Stadions, sondern verschönern in ihrer Freizeit
auch das Stadtbild sowie das Einzugsgebiet unserer Szene. An dieser Stelle darf man durchaus einmal selbstbewusst anmerken, dass das INFERNO
auf Graffiti-Ebene in den letzten fünf Jahren sehr sehr gut abgeliefert hat. So wurden weitestgehend im Inland unzählige Busse,
Züge und Wände verschönert, die nicht nur auf regionaler Ebene ihre Anerkennung finden.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil unseres Gruppenlebens sind die gemeinsamen Aktivitäten. Dem INFERNO war es immer schon wichtig,
dass alle Gruppemitglieder freundschaftlich zueinanderstehen. All unsere Aktivitäten leben wir so im Sinne von "Freundschaft und Zusammenhalt" aus.
So verbringen wir häufig auch die spieltagsfreie Zeit zusammen und treffen uns zu regelmäßigen Gruppenaktivitäten in Form von Sticker- oder anderen Kreativtouren, Kneipenabenden,
Boxtrainings, Choreomalen und Ähnlichem. Hier kann jeder seine individuellen Stärken einbringen,
wovon schließlich das gesamte INFERNO profitieren kann. Hier können wir nun voller Stolz sagen, dass wir erfolgreich unsere Jugend verschwendet haben. VdJ!
Doch das Gruppenleben ist nicht nur von gemeinsamen Hobbys und Interessen geprägt, sondern auch vom Bewusstsein sozialer Verantwortung.
So hat sich das INFERNO Osnabrück im Jahr 2019 eine Einrichtung für
straffällige traumatisierte Kinder und Jugendliche herausgesucht und jedem der dort lebenden Kinder ein individuelles Weihnachtsgeschenk gemacht.
Und auch in diesem Jahr blieb man nicht untätig. Während man sich noch zu Beginn der Corona-Pandemie an der Gestaltung und dem
Anbringen von Solidaritätsspruchbändern im Stadtbild für die hart arbeitenden Krankenschwestern und -pfleger beteiligte,
versuchte man sich auch während des Sommers aktiv für gesellschaftlichen Aufgaben zu engagieren.
So konnten wir im Frühsommer durch einen szeneinternen T-Shirt-Verkauf die stolze Summe von 2.400,00€ an den Förderkreis der Wohnungslosenhilfe
in Osnabrück übergeben. Doch auch mit Beginn der kälteren Jahreszeit und der dadurch wieder steigenden Arbeitsbelastung der
Krankenschwestern und -pfleger hielt man an dem Leitgedanken fest, weiterhin Dankbarkeit für die überragende und einmalige Leistung
der entscheidenden Berufsgruppe zu zeigen. In Form von Leinwänden und kleinen Carepaketen bedankte sich das INFERNO
gemeinsam mit der VC in der Vorweihnachtszeit bei den acht größten Krankenhäusern in Osnabrück und dem Umland für den tatkräftigen Einsatz der dort Arbeitenden.
Gerade dieses besondere Jahr, in welchem so grundlegende Dinge wie Gruppentreffen oder das gemeinsame Fußballgucken nicht mehr möglich waren,
hat nichts an dem Geist oder der Einstellung der Gruppe geändert. Die Corona-Pandemie hat das INFERNO Osnabrück noch
solidarischer zusammenrücken lassen. Mit Vernunft wurde auch diese neue Situation als Herausforderung genommen.
So wird in etwa die diesjährige Geburtstagsfeier der Gruppe mit großer Wehmut,
aber aus Rücksichtnahme auf das Gemeinwohl in das nächste Jahr verlegt werden. Dafür wird diese dann umso wilder ausfallen, darauf sei Verlass.
Folglich muss nun leider festgehalten werden, dass die Pandemie auch intern einiges durcheinandergeworfen hat und bereits geplante Aktionen nicht immer umgesetzt werden konnten. Umso mehr fiebern wir dem Ende
der Pandemie entgegen und sind stets bereit wieder 120% für unseren VfL zu geben.
Abschließend kann man festhalten, dass sich diese Gruppe in den letzten 15 Jahren auf allen Ebenen von Ultrà stetig weiterentwickelt und punktuell auch verändert hat.
Was uns aber schon seit dem ersten Tag begleitet, ist die Tatsache, dass alles bis hierhin Erreichte auf den Schultern der Freundschaft
getragen wird. So kann jede Generation des INFERNOs mit Stolz von
sich behaupten, eine Freundschaft nicht nur gelebt, sondern vor allem über mehrere Generationen am Leben gehalten zu haben.
Bis heute besteht noch ein guter Kontakt zu ehemaligen Mitgliedern und so sieht man die bekannten Gesichter immer mal wieder.
Trotz eines teilweise starken Altersunterschiedes innerhalb der Gruppe zogen wir stets alle an einem Strang, um unsere Ziele zu erreichen.
Sicherlich wird hier keiner die durchgemalten Nächte im Fanprojekt oder das Verstecken im Gebüsch vor den verhassten Cops vergessen.
Ohne den Zusammenhalt untereinander wäre diese Jugendgruppe nicht so präsent und aktiv, wie sie es seit jeher war. Solidarität und Leidenschaft
sorgen seit fünfzehn Jahren dafür, dass die Fahne bei jedem Auswärtsspiel und in jeder sonst erdenklichen Situation ihren Platz am Zaun findet.
Und genau das soll ewig so weiter gehen. An dieser Stelle sei allen ehemaligen Mitgliedern des INFERNOs von ganzem Herzen gedankt!
Weitere Grüße gehen an die gesamte Fanszene Osnabrück mit allen einzelnen Sektionen in Form der 5 Raumjugend-Generationen, Sezione Capanna, Speerspitze Nord, Sektion NRW,
DBLNTS, Cervisiam Guys und der Fanabteilung.
An der Stelle möchten wir noch Grüße an alle Osnabrücker Kneipen ausrichten, die stets unseren leidenschaftlichen Alkoholkonsum ermöglichten und immer einen
freien Platz für uns hatten.
Ein ganz besonderer Dank gilt der Violet Crew, die uns seit dem ersten Tag mit Rat und Tat in tiefer Verbundenheit zur Seite steht und uns mit ihrer jahrelangen Erfahrung stets unterstützt hat.
United we stand!
Ob Freund oder Feind, bleibt in der schweren Zeit gesund! Auf das wir uns bald wieder in den Stadien, Regionalbahnen und auf den Straßen dieser Republik treffen.
INFERNO Ultràjugend Osnabrück im Dezember 2020
Verschwende deine Jugend!
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