Seit
unserem Jubiläum im Jahr 2010 besitzt das INFERNO zwei neue Logos. Zum
einen unser Fünf-Jahres-Emblem, das einen Mann mit gut gefülltem
Bierkrug zeigt, zum anderen unser zweites Gruppenlogo, das
parallel zum eigentlichen Gründungslogo verwendet wird, in der
Rangfolge jedoch an zweiter Stelle steht. Auf diesem ist der
germanische Feldherr Arminius, der Varus und seine römischen
Legionen in der „Schlacht am Teutoburger Wald“ besiegte, zu
sehen.
Einige
von Euch könnte diese Auswahl verwirren und einige könnten uns gar abwegige
Gesinnungen unterstellen. Dies ist aber keineswegs so! Da
nicht jedem die Geschichten, die hinter dieser Auswahl stecken,
geläufig und auch die Motive, die für uns entscheidend waren, nicht
unbedingt auf den ersten Blick zu erahnen sind, haben wir uns
entschlossen, diese Hintergründe einmal etwas genauer zu erläutern. So wollen wir
Missverständnissen von vornherein vorbeugen, denn auf den zweiten
Blick bekommen die beiden Motive eine besondere Bedeutung und haben
weder etwas mit Alkoholismus, noch mit Nationalismus zu tun.
Zunächst
zum biertrinkenden Mann: Hier muss man sagen, dass der werte Herr
nicht von uns neu erfunden wurde, er stellt vielmehr einen leicht
abgewandelten Ausschnitt aus dem Emblem der Hausbrauerei Rampendahl,
die in der gleichnamigen Kneipe mitten in der Osnabrücker Innenstadt
beheimatet ist, dar. Auch hier lässt sich erstmal keine Verbindung
zum INFERNO ausmachen. Erst wenn man weiter in der Geschichte unserer
wunderbaren Stadt wühlt, wird man fündig. So heißt es zum Jahr
1430, dass viele Handwerker sich zur sogenannten
„Rampendahlgesellschaft“ zusammengeschlossen haben, um gegen die
Dominanz der Kaufleute im Rat der Stadt zu protestieren. Zwar wurde
dieser Aufstand gegen die Bevormundung der Patrizier niedergeschlagen,
doch wird hier schnell der Zusammenhang zum INFERNO klar: Was kann
demnach besser zu einer ultraorientierten Jugend passen? Wir sehen
uns ebenfalls als unangepasste und rebellische Gruppe an, die sich
gegen Unterdrückung und Bevormundung auflehnt, um die eigenen Ideale
zu vertreten und sich ihr Recht zu erkämpfen. Das Logo soll also
nicht unsere Vorliebe für den güldenen Gerstensaft zeigen (die
durchaus vorhanden ist), sondern als Symbol für unsere Werte stehen:
Rebellion, Unabhängigkeit und Zusammenhalt. Der Biertrinker
symbolisiert also einen Vertreter der Rampendahlgesellschaft, die
eben die genannten Ideale verkörperte. Hinter unserem
Fünf-Jahres-Wappen steckt also eine viel tiefgründigere Bedeutung,
als es sich zunächst vermuten lässt. Dass
ein fünfter Geburtstag zudem etwas ist, dass man natürlich auch mit
dem ein oder anderen Bierchen begießen darf, versteht sich natürlich
von selbst.
Die
Aussage des Arminius dürfte hingegen bekannt und einleuchtend sein.
Leider kann es jedoch auch hier, für jeden, der sich ein wenig mit
der Geschichte rund um die Varusschlacht beschäftigt hat, eigentlich
unverständlich, zu Unwahrheiten und Irrglaube führen. Neben der
Schließung des Westfälischen Friedens 1648 nach dem 30-jährigen
Krieg war die Varusschlacht das
Weltereignis, was in unserer Region stattfand. Arminius aka Hermann
der Cherusker besiegte in den undurchdringlichen Wäldern der Region im Jahr 9 n. Chr.
mit seinen Truppen die Römer und fügte dem Kriegsherr Varus eine
empfindliche Niederlage zu. Er steht also ebenfalls für den
freiheitlichen Kampf und ist ein Symbol der Region Osnabrück, in der
nun mal die Varusschlacht stattfand. Leider wurde und wird dieser
Mythos von rechter Ideologie für ihre Zwecke instrumentalisiert,
dass durch dieses historische Ereignis der deutsche Staat in seiner
Urform entstand oder dass diese Schlacht ein Aufbegehren gegen
„Überfremdung“ zeige. Dies ist natürlich Quatsch und verfälscht
die Tatsachen. Die Germanen waren untereinander zerstritten, es gab
also keinen Staat in dem Sinne. Darüber hinaus gab es einen regen
Handel mit den Römern. Wenn man so will waren die Germanen selbst
Fremde, nachdem sie in Völkerungwanderungen in ganz Europa unterwegs
waren.
Ein
weiterer Irrtum ist zudem, dass ja, resultierend aus der
Varusschlacht, das Logo vom INFERNO im Gegensatz zu dem der Violet Crew (Gesichtsmaske
eines römischen Reiterhelms)
stehen würde. Doch keine Sorge, hier bahnt sich kein neuer
„römisch-germanischer“ Konflikt an, ganz im Gegenteil steht auch
die Maske für die gleichen Werte wie der Arminius, so heißt es in der
Ausgabe #4 im ehemaligen Fanzine der VC „Im Zeichen der Maske“
auf Seite 46:“Sie [die Maske] steht für die Stärke und den Stolz
dieser Region und wie schon damals so mancher an dieser Stärke
zerbrach, so wird es auch heute noch manchem gehen, der versucht
unseren Stolz, nämlich den VfL, zu schlagen.“ Dem ist nichts mehr
hinzuzufügen.
Also
kein Grund zur Panik. Diese Erklärungen sollten Euch davon abhalten
zu viel über Irrelevantes nachzudenken oder zu spekulieren und Euch
wissen lassen, wofür unsere Symbole für uns stehen. Was nun andere
versuchen mit uns in Verbindung zu bringen, interessiert uns herzlich
wenig. Zwar ist es uns noch nicht passiert, aber Vorsicht ist
geboten. Daher diese Zeilen in weiser Voraussicht! ;)
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